Windschutzscheibe aus- und einbauen                                                                                                                    

Es gibt sicherlich verschiedene Gründe die Windschutzscheibe auszubauen. Für eine hochwertige Lackierung des Vorderbaus oder weil die Chromabdeckungen der Fensterseitenholme neu verchromt werden sollen.

Wenn die Scheibe hinterher wieder dicht eingebaut werden soll, ist es vorteilhaft innen die Holzabdeckungen am Armaturenbrett zu entfernen. Der Ausbau ist eine aufwendige Prozedur und an anderer Stelle beschrieben. In einer Werkstatt wird das zum Scheibenwechsel sicherlich nicht gemacht, mit hinterher nicht immer optimalen Ergebnissen.

Danach habe ich den Fenstergummi innen angehoben (Bild, Fensterseitenholm rechts) und mit einem dicken Tampen hinterlegt. So wird die Scheibe nicht daran gehindert, sich nach außen herausdrücken lassen.

An der linken oberen Ecke habe ich angefangen die Scheibe nach außen zu drücken. Hier ist auch der weiße Tampen von innen zu sehen. Ein Helfer kann vom Fahrersitz aus vorsichtig mit den Füßen die Scheibenecke herausdrücken. Sobald ein Bindedraht sich nach außen durchstecken ließ, habe ich mit dem Bindedraht die Dichtmasse mit vorsichtigen Sägebewegungen durchschnitten.  In der Werkstatt wird ein Stahldraht verwendet, der nicht dauernd abreißt wie mein Bindedraht, aber es ging.

Rundherum abtrennen/ Dichtmasse durchsägen.........

Nachdem mit dem Bindedraht rundherum die Scheibe getrennt war, hat die Helferin von der linken Ecke an den Druck vom Fahrersitz mit den Füßen gegen die Innenscheibe erhöht. Von außen wurde die Scheibe vorsichtig aus ihrem Sitz nach und nach gezogen. Wenn alles gut geht, kann man danach die Scheibe entsprechend lagen und von der alten Dichtmasse befreien.

Die Chrombleche nach über 40 Jahren zu demontieren, war die nächste Herausforderung. Einige Blechschrauben gingen einfach heraus. Andere waren so verrostet, dass erst nach einem mit dem Drehmel geschnittener Schlitz und dann mit einem  normalen Schraubendreher die Demontage möglich war. 

Zwei Schrauben gingen aus so nicht los. Mit mehreren Drehmel Schlitzen wurde der Kopf zerlegt und mit einem Schraubendreher abgehebelt. Wichtig ist den Schraubendreher genau auf Höhe der Schraube anzusetzen, sonst verbiegt sich das Blech/ U Profil.

Man liest im Netz viele Tipps gegen festgerostete Kreuzschlitzschrauben. Karamba, kurz anschlagen, links scheidende Dreher für Kreuzschlitzschrauben, usw. Ab einer gewissen Größe mag das gehen, aber bei 3 mm Senkkopfschrauben aus Stahl nach 40 Jahren eher das "Wort zum Sonntag".

Den Einbau habe ich alleine vorgenommen. Zuerst wurden alle Dichtungsreste am Scheibengummi entfernt und dann  die Scheibe in die untere Blechkante angesetzt. Natürlich danach mit einer Schnur in der Gummidichtung, die Gummikante nach innen gezogen. Da das Dach offen war, konnte ich von außen die Scheibe andrücken und von innen den Gummi rein ziehen. Wenn es wieder wärmer ist, muss noch die Fensterdichtung von außen mit Dichtungsmittel hinterspritzt werden.

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