Warmstart 1 Sekunden Modul Mercedes PagodeW113
Wenn die Pagode im kalten
Zustand gut anspringt, liegt es auch daran, dass viel für den
Kaltstart getan wird. Ein Kaltstartventil spritzt ca. 1 Sekunde
zusätzlich Benzin in den Ansaugkrümmer. Ein Fettzugmagnet stellt
die ESP auf fettes Gemisch und ein Zusatzluftventil an der ESP
sorgt für ein gutes Startgemisch.
Das
Rundrelais ist nur in der Pagode 230SL.
Also die hier beschriebene Lösung ist für die 250/ 280 SL ohne das runde Einsekundenrelais
Wenn der Motor abgestellt wird, sollte in
allen Einspritzleitungen bis zum jeweiligen Zylinder der
Druck von ca. 10 ATÜ stehen bleiben, dafür sorgen die
sechs Druckventile (Rückschlagventile) am Ausgang der
Einspritzpumpe. Leider nach 50 Jahren nicht mehr immer so,
wie man es gerne hätte. Es entsteht der Effekt, wie
bei einer Scheibenwischanlage mit defekten/ ohne
Rückschlagventil. Man muss die Pumpe eine Zeit lang laufen
lassen, bis Wasser an der Scheibe ankommt.
Ein schlechter Warmstart kann viele
Ursachen haben, aber wenn der Kaltstart gut ist, alle
Einstellwerte (Zündung, Ventile, Schließwinkel,
Benzindruck, etc.) in Ordnung sind, kann es an den
Druckventilen liegen (Ausgang ESP). Fälschlicher Weise
wird bei einem schlechten Warmstart häufig angenommen, der
Motor wäre „abgesoffen“. Wenn man die "falsche" Zündkerze
heraus schraubt, kann das auch durchaus so aussehen, da
nicht alle Druckventile gleichzeitig „schlapp“ machen.
Für das Sekundenmodul wurde eine Mikrocontroller Steuerung entwickelt, mit einem speziell für die Anwendung geschriebenen Steuerprogramm. Der Motor bekommt nur während der Anlasser läuft, ca. eine Sekunde lang zusätzlich Benzin über das Startventil in den Ansaugkrümmer gespritzt. Vergleichbar einer automatischen Startpiloteinspritzung. Ich starte immer ohne Gas zu geben, aber nicht alle Pagoden verhalten sich im Startvorgang gleich. Die Nachrüstung wird ohne Veränderung der Verkabelung am Auto realisiert. Alles ist nur gesteckt und geschraubt. Die Montage dauert ungefähr 10 Minuten mit geringen handwerklichen Anforderungen. Ohne bleibende Veränderungen ist die Entfernung jederzeit wieder möglich.
Dafür wird ein originales Relais "ausgeräumt" und in das Relais Gehäuse für das Kaltstartventil, noch zusätzlich ein 1 Sekunden Modul eingebaut.
Im oberen Bild das leere Relaisgehäuse, oben links eine Miniarturplatine mit SMD Halbleitern und Widerstände direkt unter der Platine. Nur die großen Bauteile sind oben drauf (Relais und Elko). Das Relais wird danach mit Harz vergossen und somit optimal gegen Feuchtigkeit geschützt. Rechts oben im Bild ist das geöffnete mechanische Relais. Wenn man die Spule und Kontakte entfernt, gewinnt man den Platz für eine elektronische Steuerung.
Links ist die Steuerrung fertig und rechts ins Fahrzeug eingebaut an der Relais Schiene im Austausch. Es ist ein Draht mit Öse für die Masse notwendig. Die Masse wird im originalen Stecker (Verkabelung) nicht angeboten. Ausgetauscht gegen das vorhandene Relais ist die Funktion gegeben. Das Startverhalten entspricht dann einem "Neufahrzeug".
Ich hatte schon erwähnt, nicht alle Pagoden verhalten sich im Startvorgang gleich. Es ist nicht immer die benötigte Einspritzzeit gleich, die eine Pagode zum Starten benötigt. Das liegt an verschiedenen Faktoren, die sich im Laufe von 50 Jahren einstellen. Z.B. der Benzindruck der elektrischen Benzinpumpe. Die elektrische Benzinpumpe fördert den Benzin vom Tank hinten nach vorne zur mechanischen Einspritzpumpe. Der Druck der elektrischen Benzinpumpe ist im Neuzustand (in der Regel vor 50 Jahren) ca. 1 ATÜ. Durch Verschleiß im Pumpengehäuse geht der Druck über die Jahre zurück. Die Verschleißgrenze ist laut Werkstatthandbuch bei 0,4 ATÜ. Um den Wert bewegen sich viele Benzinpumpen.
Da der Einspritzdruck vom elektrischen Kaltstartventil am Ansaugstutzen dem Druck entspricht, den die Benzinpumpe noch liefert, nicht die ESP, ist auch die Menge die durch das elektrische Kaltstartventil ein gespritzt wird unterschiedlich.
Der Zündzeitpunkt/ Schließwinkel ist nicht immer optimal/ gleich gut bei allen Pagoden, besonders bei mechanischen Zündverteilern ( in der Regel 50 Jahre alt, auch wenn die Kontakte immer wieder neu sind), daraus ergibt sich ein unterschiedliches Startverhalten.
Das elektrische Kaltstartventil hat zwei Düsen. Wenn bereits eine Düse verstopft ist, ist auch die Einspritzmenge geringer.
In der Regel reicht das Relais mit fest programmierter Zeit oben für ein besseres Startverhalten. Wenn man aber zweimal starten muss, trotz dem optimiertem Modul, oder der Motor nur unwillig nach dem ersten Starten anspringt, kann mit dem nachfolgendem variablen Modul die Einspritzzeit verlängert werden. Falsch machen kann man da wenig. In der Nullstellung hat es die fest programmierte Zeit, durch Rechtsdrehung vom Trimmpotentiometer kann die Zeit stufenlos verlängert werden auf bis zu 4 Sekunden.
Die
Gefahr, dass der Motor absäuft ist gering. Es handelt sich bei
der Pagode um eine Saugrohreinspritzung. Also weit weg vom
Einlassventil wird die Ansaugluft mit Benzin angereichert. Da
säuft der Motor so schnell nicht ab. Wenn der Motor nicht
anspringt, hat er in der Regel zu wenig Benzin, nicht zu viel.
Position 0 = Standardeinspritzung ca. 1 Sekunde Position Mitte Einspritzung ca. 3 Sekunden Position rechts Einspritzung ca. 4 Sekunden
Die Module sind hier.Einsekundenmodule