Unsere Oldtimer werden im Winter selten bewegt. In der Saison möglichst auch nur, wenn es vermutlich nicht regnet. Die Scheibenwischer werden also selten betätigt. Die Scheibenwischer Achsen sind nur gleitgelagert. Einfach Wellen in einer Durchführung ohne Schmierung, bzw. Schmierung bei der Montage vor 50 Jahren. Wenn wir den Scheibenwischer dann mal benutzen, kann es sein, dass er gar nicht funktioniert oder sehr langsam wischt. Die Achsen sind dann in den Gewindehülsen fest oxidiert. Jetzt kann sich das Gestänge verbiegen oder der Scheibenwischer Motor durchbrennen.
Das
kann teuer werden.... Gebrauchte Gestänge kosten im Netz ca. 400
Euro, wie soll wohl der Zustand sein....? Neue Gestänge kosten
bei den üblich Verdächtigen 1800 bis 2200 Euro. Die Gestänge
lassen sich nicht reparieren. Zumindest nicht einfach. Die
Wellen sind am Gestänge an genietet und einzeln nicht im Handel.
Dazu kommt der sehr erhebliche Aufwand für das auswechseln. Das
Innenleben vom Armaturenbrett muss raus und wieder rein. In der
Werkstatt bestimmt nicht unter 500 Euro machbar.....
An den roten Punkten sind Montagelöcher, womit das Gestänge gegen die Motorwand unterm Armaturenbrett geschraubt wird..
Den Zustand der Achsen kann man
prüfen. Wenn sich die Achsen ca. 1mm nach links und rechts, heraus
und wieder hinein bewegen lassen, sind die Achsen frei. Wenn sie
sich mit mehr Spiel bewegen lassen, ist der Verschleiß hoch.
Lassen sie sich nicht bewegen, sitzen sie fest. Man kann ein
Abschmierwerkzeug dafür bauen. Eine Drehbank, ein Stück Sechskant
Automatenstahl mit Schmiernippel, eine Bohrung mit 16 X 1 mm
Innengewinde. Dieses Werkzeug kann man auch im Internet kaufen mit
dem Suchbegriff "Abschmierwerkzeug Pagode" ca. 70 Euro.
Scheibenwischer und Achsenabdeckung
entfernen. Das Gewinde oberhalb der Mutter ist 16 X 1 mm.
Abschmierwerkzeug auf schrauben, ca. 4 Stöße aus der Fettpresse
und fertig.
Hier
habe ich ein Test mit einer ausgebauten Welle gemacht. Die
Welle ist aus einer Mercedes G Klasse, dafür gibt es die
Wellen einzeln. Unten schön zu sehen, wie sich das Fett
innen heraus presst.