Simmerring an der Hinterachse Mercedes Pagode W113 wechseln
Plötzlich und unerwartet hatte ich den TÜV
Termin um zwei Monate überzogen. Bevor ich mir für Freitag den TÜV Besuch
vorgenommen hatte, fuhr ich zu meinem Bremsenprüfstand, ein Schotterparkplatz
am Waldrand. Beschleunigung, kurz hart abbremsen und das Bremsbild auf dem
Schotter ansehen. Hinten rechts war die Bremse völlig ohne Wirkung. Nur drei
Bremsspuren im Schotter.........
- Radmuttern lösen
- Fahrzeug aufbocken
- Rad ganz los schrauben und abnehmen
Die Bremse ist total verölt, kann ja nur aus
der Hinterachse kommen.........
- Bremsklötze entfernen
- Bremssattel (2 x 19 mm Nuss) lösen und
hoch festbinden
- Bremsbacken lösen
- Handbremsseil lösen
- Muttern an der Achsplatte hinter den
Handbremsbelägen entfernen
- Achse mit dem Schlaghammer abziehen (wer
hat schon einen Schlaghammer, eine Eigenkonstruktion mit Gewindestangen tut
es auch....)
- Mit geringem Kraftaufwand kommt die Achse
raus
- Im Schraubstock einspannen und beidseitig
die Muttersicherung lösen
- Die Kugellagersicherungsmutter lässt sich
leicht lösen (Normalgewinde)
- Jetzt muss das Tonnenlager (rechte Seite
FAG 20208 UB N M) abgezogen werden (wer
hat schon den Spezialabzieher fast ein Meter lang........)
- Da die Achse konische Kanten hat, lässt
sich ein Abzieher basteln...
- Immer schön rundherum die Muttern
anziehen, sonst verkantet sich das Lager
- ......und da ist es schon ab!
- ....so sieht die Dichtlippe vom äußeren
Simmerring
aus, viele kleine Risse und Ausbrüche.............
- Wenn man mit Schraubendreher und Hammer auf
den inneren Simmerring schlägt, dreht sich der Simmerring und ist lose
- Den äußeren (Nr. 45) Simmerring (001 997 47 46)
kann man auch einschlagen, mit der Hydraulikpresse ist es einfacher,
unbeschädigt und parallel
- Die Dichtflächen müssen gesäubert werden
(beidseitig). Die Papierdichtung hat die Mat. Nummer 110 423 00 79 (Nr. 44)
- So sieht die Dichtfläche gut aus......
- Der innere (Nr. 42) Simmerring (001 997 34 46) wird
eingeschlagen, so ein Rohrstück ist dafür optimal
- Mit der Kugellagersicherungsmutter
(Nr. 54) lässt sich
das Tonnenlager (Nr. 43) wieder leicht auf die Steckachse pressen
- Jetzt muss die Steckachse wieder mit
Gefühl in die Verzahnung ins Differential
- Bis hier ist alles machbar, aber das
Tonnenlager wieder in den Lagersitz...Stunden über Stunden ...alle
Versuche mit verschiedenen Konstruktionen schlugen fehl
- Das Tonnenlager ist so kippelig, hat keine Richtungsstabilität,
es verkantet sich beim Ansetzen und dann geht nichts mehr................
- Erst als das Spritzblech ab war, die kurzen
Bolzen aus der Achse ausgetauscht waren, ging es, Gewindegang für
Gewindegang reihum
- An den 5 Bolzen (50 x 8 mm, Scheiben,
Muttern) müssen die Köpfe einseitig abgeflext werden, sonst passen sie nicht
Mit einem Dorn einschlagen lässt sich das
Tonnenlager erst, wenn es bereits über die Hälfte gleichmäßig eingezogen
wurde.
___________________________
© by Roadbook