Chromring an einem Instrument auswechseln                                                                                                                

Aus dem Forum hatte ich eine Adresse von einem Uhrmacher in Norddeutschland. Angeblich super Qualität und bezahlbar..... Erstes Angebot ca. 45,- Euro, Rechnung war dann 95,- Euro. Die Uhr läuft, das tat sie vorher auch. Das Ziffernblatt sollte nur gewechselt werden und dafür war ein neuer Chromring notwendig. Von vorne sieht die Uhr gut aus, jedoch der Chromring ist von hinten umgebörtelt, faltig wie mit einer Flachzange. Für den Preis hatte ich eine andere Arbeit erwartet.........

Jetzt benötigte ich für drei VDO Zusatzinstrumente ebenfalls Chromringe. Also habe ich mir eine Konstruktion ausgedacht. Wie das in einer richtigen Firma gemacht wird , weiß ich nicht......

In einer quadratischen Hartholzplatte habe ich eine V Nut gedreht, in der später der Chromring lagert. Quadratisch, weil es sich gut in einem Schraubstock einspannen lässt. Holz, um nicht den Chromring bei der Montage zu verletzen.

Zusätzlich musste noch ein Pressstück für die Montage gedreht werden. Alu, um die Druckkraft gut weiter geben zu können. So breit, um eine möglichst große Auflagefläche zu bekommen.

Hier sieht man die Montage. Die Holzplatte ist im Schraubstock eingespannt. Der Chromring liegt in der V Nut. Das Messinstrument wird mit der Glasscheibe in den Chromring eingelegt. Das Pressstück wird auf dem Gehäuserand aufgesetzt und mit einer Schraubzwinge in den Chromrand gedrückt. Die Schraubzwinge muss so fest wie möglich angezogen werden (Bruchgefahr), damit die Lage nicht verrutscht. Im ersten Arbeitsgang ein wenig und im zweiten Arbeitsgang fest mit einem flachen Schraubendreher umbörteln.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Nicht so ein Murks, wie vom Uhrmacher......

Der Chromring von einer Pagodenuhr lässt sich so nicht erneuern. Zuerst wieder ein Lager für den 60 mm Chromring aus Holz herstellen. Mit dem Reitstock ein Stück Alu gegen die Gewindestangen der Uhr pressen. Dann wie gehabt mit dem Schraubendreher umbörteln. Immer nur von Hand drehen, niemals mit laufender Drehbank, da die Beschädigungsgefahr zu groß ist.

Danach mit einem Rundmaterial die Börtelung glätten, fertig.

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