Antriebsflansch undicht Mercedes Pagode W113                                                                                                                                                                                   

Ich habe die Achse überholt gekauft, sie sah super aus, aber am Antriebsflansch ist die Achse undicht. Man sieht das Öl um die Schrauben herum und unten auch abtropfen und das alles nach zehn Kilometern. Zuerst muss die Achse an beiden Seiten aufgebockt werden, weil sich sonst die Kardanwelle nicht drehen lässt, um an alle 4 Schrauben heran zu kommen.

 

Auch muss die Welle mit einem dicken Schraubendreher gegen gehalten werden, damit man die Muttern lösen kann.

 

Die Kardanwelle wird zur Seite gelegt und die Mutter ist zugänglich. Zuerst muss die Mutter entsichert werden und die Lage der Mutter gekennzeichnet, damit hinterher der selbe Reibwert vorhanden ist. Die Empfehlungen in Foren mit einem Körner oder Reißnadel die Position zu markieren, funktioniert leider auch nicht. Wer so etwas schreibt hat noch nicht versucht eine gehärtete Welle mit einem Körner zu bearbeiten. Die Markierung muss auf die Achse, weil der Flansch sich beliebig hinterher auf die Verzahnung aufstecken lässt.

 

Eine Haltevorrichtung für die Knarre ist unbedingt erforderlich, weil die Mutter nur mit Rohrverlängerung sich lösen und festziehen lässt. Die Nuss würde ohne abrutschen.

   

Die Haltevorrichtung blockiert auch gleichzeitig den Flansch. Wenn man das mit den Rädern blockieren würde, besteht die Gefahr von Karies im Differential. Ein Abzugsvorrichtung ist auch erforderlich, gut sind nur die mit Bügel.

  

Man kann den Dichtring auch heraus hebeln, aber ich will den Fehler finden, also abbauen. Der Dichtring ist sehr gut und die Lauffläche auch. Die Lauffläche ist zu gut, also abgedreht.

 

Der Unterschied ist nur 2 Zehntel Millimeter. Laut WHB noch groß genug. Das Problem ist den Flansch in eine Drehbank zu spannen. Der Flansch muss auf die Verzahnung zentriert werden, sonst läuft er unrund und das Öl wird dadurch heraus gepumpt.

  

Der Unterschied oben am  Rand ist zwar auch nur ca. 0,2 Millimeter, aber das eiert im Dichtring und schleudert das Öl raus.

  

Auch muss die Oberfläche mit 180 ger Schmirgel im 45 Grad Winkel in Linksrichtung geschliffen werden, damit das Öl zurück transportiert wird. Mit einem Rohrstück den Ring genau parallel im Schraubstock einpressen. Der Hinweis in Foren, den Ring mit einer Nuss einpressen ist nicht möglich. Oder wer hat eine Nuss mit 80 mm Durchmesser? Mit dem Ring hat man nur eine Chance, etwas verkantet und der Ring ist Schrott. Im eingebauten Zustand einschlagen, keine gute Idee.

  

Dauer elastische Dichtung auf den Halter vom Dichtring kann nicht schaden.

 

Mit eingefettetem Flansch wir der Dichtring nicht schon beim Einsetzen beschädigt. Danach wieder mit dem Hilfswerkzeug auf Drehmoment bringen. Ohne ein langes Rohr auf der Knarre unmöglich.

 

Sieht wieder gut und trocken aus. Mal sehen nach ein paar Hundert Kilometern..

Gar nicht so schwierig, ich habe es auch alleine mit der rechten Hand im Gips geschafft. Wie das passiert ist, eine andere Geschichte.....