Fahrzeughöhe,
Vorderachsfedern
Ausbau/ Einbau Mercedes Pagode
W113
Es kann notwendig sein, die
Vorderachsfedern aus- und wieder einzubauen. Z.B. um die Gummiunterlagen zu wechseln,
die Federnlänge zu messen, oder sonstige Arbeiten an der Vorderachse
durchzuführen, bei der die Federn entfernt werden müssen. Mache Pagoden stehen
ja vorne zu hoch oder zu niedrig und zur Ursachenanalyse müssen auch die Federn
raus.
Optimal steht die Pagode in etwa
so. Vorne und hinten ca. 65 cm von der Unterkante der Kotflügel bis zum Boden.

Das ist natürlich abhängig von
vielen Faktoren (verwendeter Reifentyp, Tankfüllung, Personen,
Kofferraumbeladung, etc,) und natürlich von der Grundeinstellung
(Fahrwerksfedernlänge und Höhe der Gummiunterlagen an den Federn). Mit einer
Urlaubsbeladung ist eine optimale Lage nur möglich mit einem nicht originalen
Hydromaten an der Pendelhinterachse.
Es gibt sicherlich verschiedene Möglichkeiten
die Federn auszubauen. Im Werkstatthandbuch wird dafür ein spezieller
Wagenheber gezeigt, wer hat den schon. Für Universalfederspanner ist der Platz
zu gering, die sind eigentlich für Federbeine. Mit einem normalen fahrbaren Wagenheber
habe ich schlechte Erfahrung. Der untere Querlenker ist nicht symmetrisch
und der Wagenheber rutscht leicht einseitig ab und es fehlen Führungsdorne für
die Montagelöcher. Als "Schrauber" bleiben nicht sehr viele sichere
Möglichkeiten. Es muss nicht extra erwähnt werden, eine unkontrollierte
Fahrwerksfeder ist extrem gefährlich.
Ich habe es so gemacht:
- Hilfswerkzeuge anfertigen
Zwei 12 mm Gewindestangen mit einer Länge von je
ca. 40 cm. Je Gewindestange benötigt
man je zwei Muttern zum Kontern, je eine Arbeitsmutter und zwei
Unterlegscheiben.
- Beide oberen Stoßdämpfer im
Motorraum lösen.
- Radmuttern lösen
- Fahrzeug anheben auf beide Holme
sicher aufstellen

- Räder demontieren
- Beide vorderen Bolzen aus dem
unteren Querlenker entfernen
- Den Federstab (Stabilisator)
an beiden Seiten vorne lösen
- Hilfswerkzeuge
(Gewindestangen) in beide vorderen Bolzenlöcher montieren

- Beide hinteren Bolzen aus dem
unteren Querlenker entfernen
- Wechselseitig Feder mit
Hilfswerkzeug entspannen

- Mit einem großen
Schraubendreher den Querlenker kippen, damit er über die Gewindestange
rutscht
- Jeweils je ca. 5 cm die
Mutter nach unten drehen, danach wieder Querlenker kippen....
- Mit einem keinem
Hydraulikheber (Bild) wird die Arbeit erleichtert, man kann von Hand die
Muttern je ca. 5 cm nachlassen ohne den Federdruck. Nur mit einem
Steckschlüssel ohne Hydraulikheber schraubt man sich einen
"Wolf".

- Feder und Gummiunterlage oben
entnehmen

Federnlänge und
Gummiunterlagenstärke
- Oben ist die Feder einfach in
der Rundung eingekürzt, unten läuft die Feder ein kurzes Stück am Auslauf
gerade (rechtes Bild unten). Also lassen sich alle Federn bei Bedarf oben
einkürzen.
- Von Oberkante Feder bis
Unterkante Feder ist die Feder bei meiner Pagode ca. 42 cm lang
- Die Gummiunterlage ist bei
meiner Pagode an der dünnsten Stelle ca. 1cm dick (linkes Bild unten rechts
bei 12 Uhr). Wenn man ein neues Gummilager kauft, alle nehmen die Maße
woanders ab.

- Notwendige Arbeiten
durchführen (bei mir in kunststoffbeschichtete Federn tauschen). Gummiunterlager mit
Vaseline einschmieren, verhindert Geräusche und erleichtert die Justierung
der korrekten Lage in der Vorderachse.
- Gummiteller mit stabilem
Tesaband an der Feder fixieren, damit der Sitz der Feder sich beim Einbau
nicht in dem Gummilager verändert
- Federn mit Gummiunterlage
einsetzen
- Wechselseitig Feder spannen
- Zuerst beide hinteren Bolzen in dem
unteren Querlenker montieren
- Danach die beiden
Gewindestangen gegen die vorderen Bolzen in dem
unteren Querlenker austauschen
- Den Federstab (Stabilisator)
an beiden Seiten vorne wieder montieren
- Räder montieren
- Fahrzeug von den Böcken
wieder herunter nehmen
- Aufwand ca. 4 Stunden
Ob man die Arbeiten selber
erledigen kann, muss jeder für sich entscheiden. Ungefährlich, wie vieles am
Fahrwerk/ Bremsen ist es nicht. Am Besten/ Sichersten ist es die
Arbeiten in einer Werkstatt durchführen zu lassen. In manchen Werkstätten wird
der Wagen nach der Reparatur ja sogar auch noch gewaschen und gebracht.....
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