Unterbodenschutz entfernen und versiegeln

(Nachtag am Ende) 

Im Zusammenhang mit der Montage einer AHK habe ich vom Unterboden den Unterbodenschutz entfernt und danach mit einer Spezialfarbe (3 in 1) versiegelt. Das Kippen mit dem Kippwagenheber hat sehr gut funktioniert. Das Öl (0,25 Liter) aus der Einspritzpumpe läuft über die Entlüftung aus und muss hinterher wieder aufgefüllt werden. Das Kippwagenheber  kann ich nach dem Einsatz auch mal verleihen. Man sieht ja auf dem Bild auch meine "Grube" Keller unter der Garage, aber über dem Kopf arbeiten ist für sehr schmutzigen Arbeiten nicht geeignet.

Der Tank und die hinteren Fahrwerksteile sind schon vom Unterbodenschutz und Rost befreit, fertig zum Versiegeln.

So kann es unter der weißen Kunsthoffbeschichtung aussehen, Radkasten hinten, Übergang vom Radkasten zum Kofferraumboden

Durchgeführte Arbeiten:

·        Alle Beschichtungen vom Unterboden entfernt

·        Unterboden zweimal mit 3in1, in Wagenfarbe lackiert

·        Alle Bremssättel überholt (neue Dichtsätze, Splinte, Federn, etc.), ein Bremssattel erneuert

·        Bremsleitungen erneuert/ angefertigt aus Kunifer (ganz teure Autos haben Kupferlegierungen als Bremsleitungen auch noch heute)

·        Bremsschläuche, Haltebleche, etc. erneuert

·        Viele Befestigungsschrauben (Festigkeitsklasse 8.8) erneuert

·        Alle Blechschrauben (Spritzbleche, Holmverkleidungen, Befestigungsbleche) in Edelstahl erneuert

·        Alle Gummidurchführungen erneuert

·        Wasserablaufbohrungen hergestellt

·        Notwendige Bohrungen für Mike Sanders Hohlraumfett angebracht

·        Blechüberlappungen nach Vorstrich mit Karosseriedichtmasse versiegelt (besonders auch im Problembereich Kofferraumboden)

·        Kofferraum von innen entrostet

·        Anhängerkupplung montiert/ angeschlossen

·        Differentialsimmering erneuert

·        Karosseriebleche angefertigt/ Reparaturscheißungen ausgeführt (nur geringer Umfang (5 Std.) notwendig)

·        Fahrwerksgummis an der Hinterachse erneuert

·        beide Anschlagpuffer erneuert (Achse)

·        Benzin Vor- und Rücklaufleitungen in Kupfer erneuert

·        Beide Spritzbleche in den vorderen Radkästen erneuert

·        Beide Holmverkleidungen (unter den Türen) erneuert

Neue Brems-(Kunifer) und Benzinleitungen (Kupfer), Schläuche, Aufschlagpuffer, Bremsschläuche, Fahrwerkgummis, Schwingmetalle an der Benzinpumpe, Bremszüge, ......

Hinten links.......

Vorne links, neue Kabelgummis, Fahrwerkgummis, Stabilisatoren, Bremsschläuche, Bremsleitungen, .......

Materialverbrauch/ Werkzeuge:

·        Vier Trennjäger Zopfbürsten 120 mm

·        Eine Trennjäger Topfzopfbürste klein

·        Nicht zulässige Verlängerungen für kleinen Trennjäger

·        Eine Trennjäger Zopfbürste 200 mm

·        zwei neue kleine Einhandtrennjäger haben den Dauereinsatz nicht überlebt

·        Zehn verschiedene Stahlbürsten für die Bohrmaschine

·        Verlängerungen für die Stahlbürsten Bohrmaschine

·        Farbschaber

·        Heißluftfön

·        Hazet Unterbodenschutzschaber

·        2 L Verdünnung

·        6 Liter 3in1 in Wagenfarbe

·        2 Liter 3in1 schwarz für Tank und Fahrwerksteile

·        10 kleine Farbwalzen (kein Schaumgummi)

·        10 Pinsel (Sortimente)

·        SLS (Bleche, Gummis, Dichtungen, Federn, etc.)

Finanzieller/ zeitlicher Aufwand:

·        ca. 1400 Euro (ohne Anhängerkupplung 500,- Euro, ohne Hohlraumfett/ Geräte Mike Sanders 250,- Euro)

·        ca. 150 Arbeitsstunden (ohne Anhängerkupplung 8 Std.)

Gemachte Erfahrungen:

·        Bei der Entfernung der originalen Bodenbeschichtung macht man seine Erfahrungen. Der Hazet Unterbodenschutzschaber ist teuer (ca. 50,- Euro). Von Herbst bis Frühjahr nicht ohne vorherige Wärmebehandlung sinnvoll einsetzbar. Im vorderen Kotflügel kaum einsetzbar. Ich würde ihn nicht mehr kaufen.

·        Die Trennjägerzopfbürsten brachten den größten Erfolg (Zeit/ Ergebnis). Wobei die Einhandschleifer aufgrund ihrer höheren Geschwindigkeit besser „geräumt“ haben. Ein Zweihandschleifer ist für die Arbeiten zu schwer und daher nicht lange hoch zu halten.

·        An den wichtigsten Stellen (z.B. um die Lampentöpfe) kommt man ohne Risiko einer Neulackierung der Kotflügel kaum ran.

·        Die Zopfbürsten lassen in der Reinigungswirkung extrem nach, sobald der äußere Zopf verschlissen ist. Sie werden weich und haben keinen Biss mehr.

·        Die vorderen Kotflügel machten die größten Probleme (Kanten, Hinterschneidungen, Enge, Zugänglichkeit).

·        Einen Kippwagenheber würde ich immer wieder einsetzen.

·        Ein Heißluftfön war eher ungeeignet. Zu geringe Arbeitsgeschwindigkeit/ Dämpfe/ Gase und Gefahr der Oberflächenbeschädigung auf der anderen Seite, z.B. in den Kotflügeln der Außenlack.

Es ist ein absolut dreckiger Job und das über Tage. Die Sanierung hat länger gedauert und war teuerer als vorher angenommen. Also alles ganz normal. Zu schade, dass man das Ergebnis nur sieht, wenn man sich unter dem Wagen befindet. Es bleibt das gute Gefühl, jetzt gibt es keine versteckten Risiken mehr unter meiner Pagode. So etwas machen zu lassen fände ich mit ca. 4 bis 5 Tsd. Euro incl. Material dann wohl angemessen.

Nachtrag:

Ca. zwei Jahre später habe ich ein herausgetrenntes Kofferraumbodenblech vom Garagendach geholt. Ich hatte es unbehandelt (einmal) mit der Brantho Korrux 3 in 1 Farbe über den vorhandenen Rost gestrichen. Es lag ca. 2 Jahre lang der Sonne und dem Regen ausgesetzt auf meinem Garagendach .

Und hier eine Nahaufnahme von Übergang Rost auf überstrichenen Rost:

Ich bin begeistert. Noch nicht einmal die Farbe am Übergang Rost/ Farbe wurde angehoben. Für meinen vorher behandelten Unterboden, muss das Ergebnis um so besser sein.

Das Blech liegt wieder für die nächsten Testjahre auf meinem Garagendach.

aktualisiert 11.1.2014

Weitere 4 Jahre später....

Von der unteren Rostfläche, bewegt sich der Rost (ca. 2 mm) in Richtung Farbe. Oben an den Durchrostungen und unten am Rostübergang, immer noch keine Unterrostungen der Farbe. Die Farbe ist in der Sonne blasser geworden, der Rostschutz ist noch unverändert vorhanden. Die Rost Laufspuren sind von dem schrägen Ablageort.

Das Blech liegt wieder für die nächsten Testjahre auf meinem Garagendach.

aktualisiert 29.9.2017

Anlässlich meiner Käfer Restauration habe ich das Blech wieder mal rein geholt. Ungefähr 9 Jahre liegt es auf dem Garagendach. Fast unverändert optimal. Der Rost hebt die Farbe nicht an.

Jetzt wandert es für weitere Jahre auf das Garagendach.

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